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Weltenwanderer #1 – Ein neuer Kompass für Fantasy- und Rollenspielfans

Genre: Pen-&-Paper-Rollenspiel
Umfang: 48 Seiten (DIN A4+)
Erscheinungsdatum: Januar 2025
Kontakt: redaktion@weltenwanderer-magazin.de

Mit Weltenwanderer geht ein frisches Printmagazin an den Start, das nicht nur mit Leidenschaft für Rollenspiel und Fantasy punkten will, sondern auch mit handwerklicher Qualität und inhaltlicher Vielfalt. Die kreativen Köpfe hinter dem Projekt sind keine Unbekannten: Sebastian und Stefan, die Macher des Rollenspiels Tharanor und der Mini-Reihe Buch der Zeit, haben sich nach drei Ausgaben ihres Weltenkompendiums nun mit einem kleinen, engagierten Team an die erste Ausgabe dieses ambitionierten Magazins gewagt.

Gleich zu Beginn machen sie in einem programmatischen Beitrag – „Warum braucht es ein neues Fantasy- und Rollenspiel-Magazin?“ – klar: Weltenwanderer ist kein Hobbyprojekt, das nach zwei Ausgaben wieder in der Versenkung verschwindet. Die Vision ist deutlich: Es soll ein Forum entstehen, das die Szene verbindet, inspiriert und bereichert.

Der Inhalt der ersten Ausgabe ist ebenso bunt wie vielseitig:

Spielstoff, Szenarien und Systeme

Ein Highlight der Ausgabe ist das Abenteuer „Der Fluch des Waldes“ – ein düsteres Kurzszenario von Mitherausgeber Sebastian, ursprünglich für die Welt Darshiva aus Tharanor geschrieben, aber mühelos auf andere Systeme übertragbar. Vier spielfertige Charaktere ermöglichen den direkten Einstieg. In bester „Dark Fantasy“-Tradition führt das Szenario zu einem bitteren moralischen Dilemma – nichts für zartbesaitete Held*innen!

Ebenfalls vorgestellt wird das Rollenspielsystem Savage Worlds, das für seine genreübergreifende Flexibilität bekannt ist und in der Szene zunehmend Fans gewinnt.

Interviews und Einblicke

Zwei Interviews bereichern die Lektüre: Zum einen stehen die Herausgeber selbst Rede und Antwort (in einer Fassung, die auch hier im Heft abgedruckt ist), zum anderen gibt Podcaster Fabian spannende Einblicke in die Verbindung von Audioformat und Spielkultur.

Kreatives und Kurioses

Im ersten Teil der humorvoll-phantastischen Kurzgeschichte „Von Helden und ihren Spielern“ beginnt eine Rollenspielrunde zu entgleiten – und zwar im wörtlichen Sinne: Die Charaktere entwickeln ein unkontrollierbares Eigenleben. Ein kluger Kommentar zum Spielleiter-Dasein – und ein Cliffhanger, der neugierig auf die Fortsetzung macht.

Außerdem im Heft:

• Eine Vorschau auf das Crowdfunding-Projekt „Rune Blade“
• Ein Blick auf das PC-Spiel „Luma Island“, von Autorin Nadja liebevoll als „cozy Farmspiel“ beschrieben
• Eine Filmkritik zu Gladiator II
• Eine Zufallstabelle für Wüstenbegegnungen
• Eine Übersicht über aktuelle Convention-Termine
• Der Auftakt der Mitmachrubrik „Choose Your Own Adventure – Teil 1“

Die letzten zwölf Seiten sind Auszüge aus den ersten vier Ausgaben des Buch der Zeit, wobei einige Elemente geschickt mit dem Abenteuerteil verknüpft wurden – eine clevere Art, die alte und neue Publikation miteinander zu verweben.

Form, Format – und Schriftgröße?

Auffällig ist die groß gesetzte Schrift – ein Unterschied zu früheren Magazinen wie Mephisto, Nautilus oder Fantasywelt. Kollege Nils Rehm von Trodox vermutet: „Vielleicht eine Reaktion auf das Leseverhalten der Smartphone-Generation – oder einfach ein cleveres Mittel gegen die optische Überforderung.“ Eine interessante Beobachtung, die zu Diskussionen einlädt.

Fazit

Weltenwanderer #1 ist ein gelungener Start in ein neues Magazinuniversum. Mit einer Mischung aus Abenteuer, Meinung, Kreativität und einem spürbaren Herzblut für die Szene bietet das Heft nicht nur Kurzweil, sondern macht auch Lust auf mehr. Wenn die kommenden Ausgaben das Niveau halten – oder gar steigern –, könnte hier ein echtes Kleinod für Fantasy- und Rollenspiel-Enthusiasten heranwachsen.

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